Thomas Wild ist seit einigen Wochen Präsident der Polizeidirektion Ludwigsburg. Mit seinem Vorgänger Burkhard Metzger hatte ich mehrmals Kontakt.
Nun wollte ich den neuen Polizeichef in meinem Wahlkreis kennenlernen. Am Mittwoch sprach ich mit ihm in seinem Büro.
Ein Thema drängte sich geradezu auf: die Schießerei in der Stadt Asperg vor wenigen Tagen, bei der ein 18-Jähriger starb und ein Gleichaltriger schwer verletzt wurde. Seine Soko "Goethe" hat schnell gearbeitet und nach kurzer Zeit vier junge Menschen verhaftet.
Thomas Wild blickt auf eine über 40-jährige Polizeikarriere zurück. Die brutalen Gewaltausbrüche unter so jungen Menschen kann er sich ebenso wenig erklären wie ich.
In seiner Jugend habe es Prügeleien gegeben, erzählt er. Aber wenn einer am Boden lag, war Schluss. Heute fallen immer öfter die Hemmungen, sich mit Messer und sogar Waffen Genugtuung zu verschaffen.
Ich bin mit ihm einig, dass ein Haus des Jugendrechts eine gute Einrichtung ist, um jungen Straftätern bereits bei kleineren Vergehen die strafrechtlichen Grenzen aufzuzeigen.
Eine solche Einrichtung soll es in Ludwigsburg demnächst geben. Darin arbeiten Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht in einem Gebäude zusammen, so dass zwischen Anzeige und Urteil nur wenig Zeit vergeht.
Ein Anliegen des Polizeipräsidenten ist die Vorratsdatenspeicherung. Die derzeitigen Bestimmungen machen es Fahndern in der Regel unmöglich festzustellen, wer beispielweise kinderpornografisches Material ins Internet gestellt hat. Die Provider haben zum Zeitpunkt einer polizeilichen Anfragen die Daten längst gelöscht.
Als Mitglied im Rechtausschuss des Bundestags werde ich seine Hinweise gerne weitergeben.
Comentarios