Im Streitgespräch der ZEIT habe ich mit Franziska Brandmann von den Jungen Liberalen über die Frage diskutiert, ob man den türkischen Präsidenten Erdogan am Freitag in Berlin empfangen sollte. Mir war wichtig, darzulegen, weshalb ich den Besuch für richtig halte trotz aller Schwierigkeiten.
"In der Außenpolitik muss man auch mit Leuten reden, mit denen man im normalen Leben nichts zu tun haben möchte. Das ist leider so. Erdogan ist in der Region sehr einflussreich. Er ist ein möglicher Vermittler im Krieg Russlands gegen die Ukraine. Wir reden gerade über ein neues Flüchtlingsabkommen mit der Türkei, um die irreguläre Migration einzudämmen. Es ist in unserem nationalen Interesse, den Kontakt mit Erdogan nicht abzubrechen."
"Wenn Sie Erdogan ausladen, werden Sie nichts, aber auch gar nichts zugunsten Israels erreichen. Auch nicht zugunsten von Menschen jüdischen Glaubens in Deutschland, die wir alle beschützen wollen. Sie werden höchstens dazu beitragen, dass sich die Situation weiter verschärft, dass Erdogan noch aggressiver wird. Und das kann nicht in unserem Interesse sein. Es gibt ein türkisches Sprichwort, das ich Ihnen ans Herz legen möchte und auch Erdogan ans Herz legen würde, wenn ich ihn träfe: Wer in Wut aufsteht, setzt sich mit Verlust. Sinngemäß: Man sollte sich nicht von Emotionen leiten lassen. Das gilt gerade in der Außenpolitik."
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